Elektronisches Schließsystem blueCompact

Kürzlich hatte ich mit einem elektronischen Schließsystem (blueCompact) von Winkhaus zu tun. Hier ein kurzer Überblick über die Vor- und Nachteile, die mir beim ersten Testen aufgefallen sind.

Das System besteht aus den Schließzylindern, aktiven und passiven Schlüsseln und einer App (für Android und iOS) zum Programmieren.

Die Schließzylinder enthalten eine Batterie zur Energieversorgung und protokollieren alle Schließvorgänge.

Die passiven Schlüssel können nichts anderes als Schlösser auf und zu schließen. Welcher Schlüssel in welches Schloss passt wird dabei über die App festgelegt.

Die aktiven Schlüssel können ebenfalls eingesetzt werden um Schlösser auf und zu zu schließen. Sie haben eine eigene Energieversorgung und können deshalb auch Schließzylinder mit einer leeren Batterie öffnen. Außerdem besteht bei aktiven Schlüsseln die Möglichkeit, eine Zeitsteuerung einzurichten. Beispielsweise lässt sich festlegen, dass ein bestimmter aktiver Schlüssel einen Schließzylinder zwischen 10:00 und 18:00 Uhr öffnen darf.

Rechts ein Schließzylinder, links die Schlüssel. Der große schwarze Schlüssel ist ein aktiver, die Anderen sind passive Schlüssel.

Bei der Einrichtung des Schließsystems muss man einen aktiven Schlüssel als Masterkey festlegen. Dieser wird dann mit einem Passwort geschützt und wird für die Programmierung des Systems verwendet.

Das läuft folgendermaßen ab: In der App lassen sich zusätzliche Schlüssel zum System hinzufügen. Dafür müssen diese direkten Kontakt mit dem Masterkey haben. Anschließend kann man Schließzylinder hinzufügen und festlegen, welcher Schlüssel den jeweiligen Zylinder schließen darf. Für diesen Vorgang muss der Masterkey in dem Schließzylinder stecken.

Das bedeutet, um einen Schlüssel zum System hinzuzufügen, muss man mit dem Masterkey und einem Smartphone mit der entsprechenden App alle betroffenen Schlösser ablaufen. Ebenso um einen Schlüssel zu sperren/aus dem System zu löschen. Das mag bei der Verwendung in einer Wohnung kein Problem sein, kann aber bei größeren Schließanlagen (alle Sporthallen einer Stadt o.Ä.) durchaus eine Menge Zeit kosten.

Das ist natürlich etwas, was sich nicht vermieden lässt, bei einem System, dass nicht vernetzt ist. Aber dieser Prozess ließe sich vereinfachen, wenn man erst die Einstellungen in der App für alle Zylinder vornehmen und auf dem Masterkey speichern könnte. Dann müsste man nur in jedes Schloss den Masterkey einstecken, um die aktuellen Daten zu übertragen. So muss man an jedem Schloss einen Teil der Programmierarbeit vornehmen.

Außerdem gibt es die Begrenzung, dass in jeder Schließanlage nur maximal 25 Schließzylinder und 99 Schlüssel existieren können. Ein Schlüssel kann aber in mehreren Schließanlagen genutzt werden. Also zumindest die maximale Anzahl der Schließzylinder lässt sich umgehen, indem man immer 25 Zylinder (oder ein Gebäude o.Ä.) zu einer Schließanlage zusammen fasst.

Die App ist sehr übersichtlich, eigentlich selbsterklärend und enthält eine ausführliche Bedienungsanleitung mit Videos, in denen die Benutzung demonstriert wird.

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