3D Druck Adventskalender – Thermistor löst sich von Hotend

Hier wird jeden Tag ein Ausstechförmchen für Kekse gedruckt und am Ende werden natürlich auch Kekse gebacken. Bis jetzt. Heute wird genauer beschrieben, was passiert ist.

Ich drucke in letzter zeit mit Octopi. Die Bilder die hier gezeigt werden sind Screenshots aus dem Zeitraffer, den Octopi gefilmt hat. Mit der Konfiguration, die dem Zeitpunkt aktiv war, hat Octopi bei jedem Ebenenwechsel ein Bild gemacht.

So sah die Ganze Geschichte vorher aus. Ja, der Lüfter mit den Kabelbindern sieht etwas abenteuerlich aus. Funktioniert aber und war auch hier nicht das Problem.

Das hier ist das letzte Bild aus dem Zeitraffervideo, bevor etwas schief ging:

Es ist etwas verschwommen. Man erkennt aber, dass der Thermistor (die beiden dünnen weißen Kabel) noch am Hotend befestigt ist.

Das nächste Bild im Video ist dieses:

Das Druckbett ist verschoben. Außerdem erkennt man, dass der Thermistor sich gelöst hat. Der orange Kunststoff hat sich am hinteren Ende vom Druckbett abgelöst und drückt klebt an der Düse.

Das Hotend von der Seite. Die Düse ist sowohl nach unten als auch nach hinten verschoben.

Meine Theorie, was passiert ist:

Das Ausstechförmchen hat begonnen sich am hinteren Ende von der Druckplattform zu lösen (Warping). Als die Düse das nächste Mal an das hintere Ende der Form gefahren ist, hat sie sich an dem abgelösten Druckobjekt verhakt. Als sie das nächste Mal an das vordere Ende des Druckobjekts fahren wollte, wurde das Druckbett aus seiner Halterung gedrückt. Das lag daran, dass die Düse weiterhin am Druckobjekt fest hing und dieses auch ncoh am Druckbett befestigt war.

Mit dem losen Druckbett und dem abgelösten Druck, der immer weiter gegen die Düse drückte und deshalb wieder geschmolzen ist, hat sich wahrscheinlich das klebrige halbgeschmolzene ABS an dem Kabel des Thermistors verfangen und diesen aus der Düse gezogen. Mit dem Thermistor in der Luft konnte hat der Drucker eine Temperatur gemessen, die ungefähr 200 Grad niedriger war, als die erwartete Temperatur des Hotends.

Das Heizelement im Hotend wurde also angeschaltet und da sich die gemessene Temperatur nicht erhöht hat ging es in den Dauerbetrieb. Durch die nun viel zu hohe Temperatur wurde der obere (schwarze) Teil des Hotends weich, was dazu führte, dass die Düse ein Stück nach unten sinken konnte. Durch das Drücken gegen das Druckobjekt wurde die Düse außerdem nach hinten verschoben.

Wie hätte man das verhindern können?

Warping passiert. Grade beim Drucken mit ABS. Das kann man leider nicht ohne weiteres Verhindern. Was aber nicht passieren darf ist, dass ein abgelöstes Druckobjekt den Thermistor aus dem Hotend reißt. Der Sensor war mit Silikon in ein Loch im Hotend geklebt. Man hätte die Kabel vernünftig sichern müssen, damit diese sich nirgendwo verfangen können.

Bei den aktuellen E3D Hotends befindet sich außerdem eine Silikonhülle um das Hotend herum. Auch das hätte verhindert, dass etwas abgerissen wird.

Was nun?

Der Drucker braucht definitiv ein neues Hotend. Wen der Thermistor wieder befestigt ist, kann man das Hotend natürlich noch erhitzen und auch der Extruder funktioniert noch ohne Probleme. Allerdings kommt kein Kunststoff mehr unten aus der Düse heraus.

Ich habe schon länger drüber nachgedacht, ein Upgrade auf ein E3D Hotend mit Bowden Extruder zu machen. Dafür scheint jetzt der richtige Moment zu sein. Es macht schließlich keinen Sinn jetzt ein günstiges Hotend zu kaufen, wenn sowieso langfristig ein anderes her soll.

Ich befürchte aber, dass muss ein bisschen warten, bis andere Dinge wengiger zeit in Anspruch nehmen (z.B. bis zu den nächsten Semesterferien).

Der Drucker hat also erstmal eine kleine Zwangspause.

Schreibe einen Kommentar